Wie Sie Malware erkennen und entfernen

Schädliche Software, auch bekannt als Malware, tritt in den unterschiedlichsten Formen auf. Wie ein digitaler Krankheitserreger infiltriert sie Computer, agiert als Spion oder übernimmt die Kontrolle aus der Ferne. Ob es sich um Viren, Spyware oder Trojaner handelt – Malware stellt immer eine Bedrohung dar, die Sie ernst nehmen sollten. Doch was tun, wenn Ihr Gerät infiziert wurde? In diesem Artikel erklären wir, wie Sie Ihre Systeme effektiv von unerwünschter Software befreien und zukünftige Angriffe verhindern können.


Anzeichen einer Malware-Infektion: Wie Sie eine Infektion Ihres Systems erkennen können

Malware wird häufig gezielt eingesetzt, um Daten zu stehlen, Computersysteme zu sabotieren oder die Kontrolle über fremde Geräte zu übernehmen. Dabei versuchen Schadprogramme, möglichst unbemerkt zu bleiben, um den infizierten Computer länger für ihre Zwecke nutzen zu können. Dennoch gibt es typische Warnsignale, die auf eine Infektion hinweisen können:

  • Unerwartete Neustarts oder Systemabstürze: Wenn Ihr Computer plötzlich abstürzt, sich von selbst herunterfährt oder nicht mehr startet, könnten Viren, Würmer oder Ransomware die Ursache sein.
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Eine stark verlangsamte Verarbeitungsgeschwindigkeit oder ein dauerhaft ausgelasteter Prozessor deutet häufig auf Trojaner oder Spyware hin, die im Hintergrund arbeiten.
  • Langsame Internetverbindung: Ein ungewöhnlich hoher Datenverkehr, der Ihre Internetgeschwindigkeit beeinträchtigt, kann durch Spyware, Adware oder Trojaner verursacht werden.
  • Vermehrte Werbeeinblendungen und Veränderungen im Browser: Unerwünschte Pop-ups, automatische Weiterleitungen, geänderte Startseiten oder zusätzliche Toolbars sind oft Anzeichen für Adware.
  • Fehlfunktionen von Programmen: Wenn Software plötzlich abstürzt oder Fehler anzeigt, könnte dies auf Viren oder Würmer hindeuten. Besonders kritisch ist es, wenn Ihre Antivirenprogramme oder Firewall deaktiviert werden.
  • Ungewollt installierte Programme: Wenn plötzlich unbekannte Software auf Ihrem Gerät erscheint oder Programme eigenständig geöffnet werden, sind Adware oder Würmer mögliche Verursacher.
  • Auffällige Aktivitäten auf Ihrem Rechner: Dazu zählen neue, unbekannte Dateien oder Ordner, ein sich von allein bewegender Mauszeiger oder E-Mails und Nachrichten, die ohne Ihr Zutun versendet werden. Solche Symptome deuten oft auf Trojaner oder Backdoor-Programme hin.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie Sie Malware von Ihrem Gerät entfernen können

Der Verdacht, dass Ihr Computer von Malware befallen ist, sollte schnellstmöglich geprüft und behandelt werden. In den meisten Fällen lässt sich die Schadsoftware entfernen, bevor sie größeren Schaden anrichtet. Folgende Schritte helfen Ihnen, Ihr System zu bereinigen:

  1. Das Gerät sofort herunterfahren: Schalten Sie Ihren Computer aus, um die weitere Ausbreitung der Malware zu verhindern.
  2. Informationen einholen: Nutzen Sie ein anderes, nicht infiziertes Gerät, um sich über die Art der Malware und mögliche Lösungen zu informieren. Alternativ können Sie Ihr verdächtiges Gerät im abgesicherten Modus mit Netzwerkzugriff starten und darüber recherchieren.
  3. Sicherheitssoftware aktualisieren: Installieren Sie die neuesten Updates für Ihre Antiviren- und Sicherheitsprogramme, um sicherzustellen, dass sie auch die aktuellsten Bedrohungen erkennen.
  4. Systemscan durchführen: Starten Sie eine vollständige Überprüfung Ihres Systems. Lassen Sie Ihre Sicherheitssoftware alle gefundenen Bedrohungen erkennen und entfernen.
  5. Zusätzliche Tools einsetzen: Für hartnäckige Malware kann der Einsatz spezialisierter Anti-Malware-Programme oder Notfall-Systeme notwendig sein. Laden Sie diese herunter und führen Sie weitere Scans durch.
  6. Gerät neu starten: Sobald alle Bedrohungen beseitigt wurden, starten Sie Ihren Computer neu. Bleiben Sicherheitswarnungen bestehen oder lässt sich die Malware nicht vollständig entfernen, ist eine Neuinstallation des Betriebssystems oft die letzte und sicherste Option.

Um zukünftige Infektionen zu vermeiden, sollten Sie Ihre Software regelmäßig aktualisieren, sichere Passwörter verwenden und keine verdächtigen Links oder Anhänge öffnen. Eine proaktive Sicherheitsstrategie ist der beste Schutz gegen Malware.


Schritt-für-Schritt-Anleitung: Wie Sie Malware mit Antivirenprogrammen entfernen können

Falls Sie vermuten, dass Ihr Gerät von Malware betroffen ist, können Antivirenprogramme eine effektive Lösung bieten. Mit der folgenden Vorgehensweise können Sie Schadsoftware sicher aufspüren und beseitigen:

  1. Gerät herunterfahren und informieren: Schalten Sie Ihren Computer aus, um weiteren Schaden zu verhindern. Verwenden Sie ein anderes Gerät, um im Internet nach spezifischen Informationen über die Malware und mögliche Lösungen zu suchen.
  2. Abgesicherten Modus aktivieren: Starten Sie Ihren Computer im abgesicherten Modus, damit potenziell schädliche Programme nicht geladen werden. Auf Windows-Geräten drücken Sie während des Hochfahrens mehrfach die [F8]-Taste, um das Boot-Menü zu öffnen. Wählen Sie dort die Option „Abgesicherter Modus mit Netzwerk“ aus.
  3. Antivirenprogramm aktualisieren: Stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitssoftware auf dem neuesten Stand ist. Aktualisieren Sie die Datenbank Ihres Virenscanners, um auch aktuelle Bedrohungen erkennen zu können.
  4. Vollständigen Systemscan durchführen: Führen Sie einen umfassenden Scan Ihres Geräts durch. Beachten Sie, dass Antivirenprogramme vor allem bekannte Schadprogramme erkennen können und bestimmte Malware-Typen unentdeckt bleiben könnten.
  5. Ergänzende Anti-Malware-Software nutzen: Um besonders hartnäckige oder spezialisierte Schadprogramme zu entfernen, sollten Sie zusätzlich Anti-Malware-Tools einsetzen. Es gibt zahlreiche kostenlose und kostenpflichtige Programme, die sich für diesen Zweck eignen, darunter:
    AVG Free Antivirus
    Avast Internet Security
    Avira Internet Security
    Bitdefender Total Security
    ESET
    Kaspersky
  6. System erneut scannen: Nutzen Sie ergänzende Programme, um das System nach der ersten Reinigung erneut zu überprüfen. Je nach Tool können Sie zwischen schnellen Scans (ca. 20 Minuten) und vollständigen Inspektionen (über eine Stunde) wählen.
  7. Gefundene Malware entfernen: Lassen Sie alle erkannten Schadprogramme durch die Software entfernen.
  8. Neustart und Überprüfung: Starten Sie Ihren Computer neu. Idealerweise zeigt Ihr Antivirenprogramm nach dem Neustart an, dass Ihr System vollständig geschützt ist.


Sicherheitssoftware ist ein wichtiges Werkzeug, jedoch keine Garantie für absolute Sicherheit. Regelmäßige Updates, ein umsichtiges Verhalten im Internet und die Nutzung vertrauenswürdiger Software können dazu beitragen, Malware-Infektionen von vornherein zu vermeiden.


Malware entfernen: Notfall-Systeme und Neuformatierung als letzte Lösungen

Wenn reguläre Methoden zur Entfernung von Malware nicht ausreichen, können Notfall-Systeme oder eine komplette Formatierung des Rechners die Lösung sein. Diese Ansätze sind zwar aufwendiger, bieten jedoch eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit, um Ihr Gerät wiederherzustellen.

Malware-Entfernung mit Notfall-Systemen

Notfall-Software wird unabhängig vom Betriebssystem Ihres Computers ausgeführt und bietet die Möglichkeit, Schadprogramme zu entfernen, die bei normalem Betrieb nicht auffindbar oder löschbar sind. Folgende Tools haben sich als effektiv erwiesen:

Kaspersky Rescue Disk
Avast Antivirus
Avira Rescue System
Desinfec't
AVG

So gehen Sie vor:

  1. Notfall-Programm herunterladen: Laden Sie die gewünschte Notfall-Software als ISO-Datei von der offiziellen Webseite des Anbieters herunter.
  2. Bootfähiges Medium erstellen: Erstellen Sie mit der ISO-Datei ein bootfähiges Medium, beispielsweise einen USB-Stick oder eine CD/DVD. Dies können Sie mit Tools wie Rufus oder Etcher erledigen.
  3. Infizierten Rechner starten: Fahren Sie Ihren infizierten Computer herunter und starten Sie ihn von dem erstellten Boot-Medium. Hierfür müssen Sie gegebenenfalls die Boot-Reihenfolge im BIOS anpassen.
  4. Automatische Systemprüfung: Die Notfall-Software führt in der Regel eine automatische Überprüfung durch. Gefundene Malware wird identifiziert und entfernt.

Formatierung und Neuinstallation als letzte Option

Sollte Ihr Gerät trotz Notfall-Software weiterhin Probleme bereiten, können Sie das System vollständig zurücksetzen. Das Formatieren der Festplatten und die Neuinstallation des Betriebssystems sind oft die letzte, aber effektivste Lösung.

  1. Sicherung persönlicher Daten: Speichern Sie alle wichtigen Dateien auf einem externen Speichermedium. Stellen Sie sicher, dass die Dateien nicht mit Malware infiziert sind, indem Sie sie vorab mit einem Virenscanner prüfen.
  2. Festplatten formatieren: Löschen Sie alle Daten auf Ihren Festplatten. Dies kann während der Neuinstallation des Betriebssystems oder mithilfe eines externen Tools erfolgen.
  3. Betriebssystem neu installieren: Installieren Sie das Betriebssystem von einer sauberen Quelle, beispielsweise mit einer offiziellen Installations-CD oder einem USB-Stick. Stellen Sie sicher, dass Sie aktuelle Installationsmedien verwenden.
  4. Treiber und Programme einrichten: Nach der Installation sollten Sie alle notwendigen Treiber aktualisieren und nur vertrauenswürdige Software erneut installieren.

Eine vollständige Neuinstallation erfordert Zeit und Geduld, ist jedoch oft die sicherste Methode, um schwerwiegende Malware-Befälle zu beseitigen. Sorgen Sie nach der Bereinigung dafür, dass Ihr System künftig besser geschützt ist, indem Sie Sicherheitssoftware installieren, Updates regelmäßig durchführen und achtsam im Internet agieren.


Fazit

Malware kann erhebliche Schäden anrichten, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und entfernt wird. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorgehensweise und den passenden Tools lässt sich die Mehrheit der Schadprogramme erfolgreich bekämpfen. Von der Nutzung zuverlässiger Antiviren- und Anti-Malware-Programme bis hin zu Notfall-Systemen und im Extremfall einer vollständigen Neuinstallation gibt es zahlreiche Optionen, um Ihr System zu bereinigen und wieder funktionsfähig zu machen.

Wichtig ist dabei ein schnelles und systematisches Handeln, sobald der Verdacht auf eine Infektion besteht. Ebenso entscheidend ist eine langfristige Prävention: Regelmäßige Software-Updates, der Einsatz aktueller Sicherheitsprogramme sowie ein aufmerksames Verhalten im Umgang mit Downloads und Links können dazu beitragen, dass Malware Ihr Gerät gar nicht erst erreicht. Mit diesen Maßnahmen sind Sie für die digitale Gefahrenwelt bestens gewappnet.



FAQ - Häufig gestellte Fragen

Wie gelangt Malware überhaupt auf meinen Computer?

Malware kann über verschiedene Wege auf ein Gerät gelangen, etwa durch infizierte E-Mail-Anhänge, Downloads aus unsicheren Quellen, manipulierte Websites, gefälschte Software-Updates oder den Besuch unsicherer Links. Auch infizierte USB-Sticks oder andere externe Geräte können Malware übertragen.

Wie kann ich sicherstellen, dass ein externes Speichermedium keine Malware enthält?

Verwenden Sie ein Antivirenprogramm, um das Speichermedium zu scannen, bevor Sie es öffnen. Achten Sie darauf, unbekannte Dateien oder Programme nicht direkt auszuführen.

Was sollte ich tun, wenn mein Smartphone von Malware betroffen ist?

Ähnlich wie bei Computern sollten Sie zunächst eine Sicherheits-App wie Malwarebytes oder Avast Mobile Security installieren, um das Gerät zu scannen. Setzen Sie das Gerät bei anhaltenden Problemen auf die Werkseinstellungen zurück, nachdem Sie Ihre Daten gesichert haben.

Können auch Macs oder Linux-Rechner von Malware betroffen sein?

Ja, auch macOS und Linux sind nicht vollständig vor Malware geschützt, auch wenn diese Systeme seltener Ziel von Angriffen sind. Der Einsatz von Sicherheitssoftware ist auch hier ratsam, insbesondere wenn Sie häufig Dateien aus externen Quellen herunterladen.

Ist ein kostenloser Virenscanner ausreichend, um mein Gerät zu schützen?

Kostenlose Virenscanner bieten oft grundlegenden Schutz, aber keine umfassenden Funktionen wie erweiterte Malware-Erkennung oder Echtzeit-Schutz. Für einen höheren Schutz empfehlen sich kostenpflichtige Versionen oder spezialisierte Sicherheitslösungen.

Sollte ich meine Passwörter nach einer Malware-Infektion ändern?

Ja, sobald Ihr Gerät von Malware bereinigt ist, sollten Sie alle Passwörter ändern – insbesondere für E-Mail-Konten, Bankzugänge und andere sensible Dienste. Nutzen Sie sichere, individuelle Passwörter und einen Passwort-Manager, um den Überblick zu behalten.

Wie erkenne ich, ob mein Netzwerk von Malware betroffen ist?

Verdächtige Aktivitäten wie unerwarteter Datenverkehr, langsame Internetverbindungen oder Geräte, die ohne Grund viel Bandbreite nutzen, können Hinweise auf eine Infektion im Netzwerk sein. Ein Router-Reset und ein Scan der verbundenen Geräte können helfen.

Was sind typische Fehler, die Nutzer bei der Malware-Entfernung machen?

Häufige Fehler sind das Ignorieren erster Warnsignale, die Nutzung von unsicheren Online-Tools zur Entfernung oder das Überspringen einer umfassenden Systemprüfung. Auch ein zu frühes Backup infizierter Dateien kann dazu führen, dass Malware erneut eingeschleust wird.

Gibt es spezielle Schutzmaßnahmen für Unternehmen gegen Malware?

Ja, Unternehmen sollten zusätzliche Maßnahmen ergreifen, wie die Implementierung von Firewalls, die Nutzung zentral verwalteter Sicherheitssoftware, die Durchführung regelmäßiger Sicherheits-Trainings für Mitarbeiter und die Erstellung von Backups in isolierten Umgebungen.

Wie häufig sollte ich mein Gerät auf Malware überprüfen?

Idealerweise führen Sie regelmäßig – mindestens einmal im Monat – eine vollständige Systemprüfung durch. Nach dem Download von Software oder Anhängen aus unbekannten Quellen sollten Sie ebenfalls sofort einen Scan durchführen.

Kann Malware auch offline Schaden anrichten?

Ja, bestimmte Malware-Typen wie Trojaner oder Keylogger können auch ohne aktive Internetverbindung Schaden verursachen, indem sie lokale Dateien manipulieren, Passwörter auslesen oder Systemressourcen missbrauchen.

Wie unterscheide ich zwischen echten und gefälschten Sicherheitswarnungen?

Gefälschte Sicherheitswarnungen, oft von sogenannter Scareware, wirken alarmierend und fordern Sie auf, dubiose Software herunterzuladen. Seriöse Sicherheitsprogramme bieten detaillierte Informationen zur Bedrohung, erwähnen keine Telefonnummern oder Links zu unbekannten Websites und drängen nicht zu schnellen Käufen.

Wie gefährlich sind sogenannte Drive-by-Downloads?

Drive-by-Downloads sind besonders gefährlich, da sie automatisch ausgeführt werden können, wenn Sie eine manipulierte Website besuchen – ohne Ihr Zutun. Um sich zu schützen, sollten Sie Browser-Plugins wie Script-Blocker oder Adblocker verwenden.

Kann Malware meine Hardware beschädigen?

Zwar zielt Malware meist auf Software oder Daten, aber bestimmte Schadprogramme können auch Hardware angreifen, z. B. durch Überlastung der CPU oder Manipulation von Firmware. Solche Angriffe sind jedoch seltener.

Kann Malware auf vernetzte Geräte wie Smart-TVs oder IoT-Geräte gelangen?

Ja, vernetzte Geräte sind nicht immun gegen Malware. Sie können infiziert werden, wenn sie nicht mit Sicherheitsupdates versorgt werden oder ungesicherte Netzwerkverbindungen nutzen. Schützen Sie diese Geräte durch Firmware-Updates, starke Passwörter und ein sicheres Heimnetzwerk.

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